Gemeinsam statt einsam
Was für ein verrücktes erstes halbes Jahr. Da hat man grade noch zusammen Karneval gefeiert, dann plötzlich war der Virus da und es wurde still im Kolpinghaus Schwelm.
Seit März keine Gruppenstunden mehr, keine Veranstaltungen, keine Gottesdienste und zuletzt mussten dann auch noch unserer Zeltläger in Südtirol und über das Pfingstwochenende abgesagt werden.
Als ich letztens in den Gruppenräumen des Kolpinghauses gewesen bin, um nach dem Rechten zu sehen, fühlte ich mich ziemlich einsam. Da, wo sonst wöchentlich Kinderlachen erschallt, ist es nun ganz schön leise geworden. Wie können wir es trotzdem schaffen, unsere Jugendlichen abzuholen und ein Gemeinschaftsgefühl herzustellen? Glücklicherweise hat unsere Kirche St. Marien den Videoblog ins Leben gerufen. Fast täglich gab es hier seit März kleine Impulse von unseren Pastören, Diakonen, Gemeindebrüdern und -schwestern. Diese kleinen Videobotschaften sollen Mut machen, dass wir eben in der Zeit der Kontaktsperre nicht allein sind, sondern auch aus der Ferne als Gemeinschaft zusammenstehen können. Da war es für uns Gruppenleiter selbstverständlich, uns mit einer Videobotschaft zu beteiligen. Per Videokonferenz schaltete eine kleine Delegation von Gruppenleiter*innen zu den Kindern und Jugendlichen und schickte einen Gruß nach Hause. Dankbarkeit – so hieß es in der Videobotschaft – wird gerade zu Corona Zeiten oft vernachlässigt. Statt über das „Allein-Zuhause-Sein“ zu klagen, lasst es uns angehen und Gott dankbar dafür sein, dass wir trotzdem so viele schöne Möglichkeiten haben zusammenzustehen. Eben per Video, Telefon oder ganz klassisch per Brief oder Postkarten. Diese Videobotschaft erreichte unsere Jugend und stoß durchweg auf positives Feedback.
Die Technischen Möglichkeiten nutzen hieß es dann auch zum Pfingstwochenende. Auch hier nutzten wir einen Videoblog der Propstei St Marien, einen Lagerabend zu feiern, wie es sich für ein Pfingstzeltlager eben gehört. Beim digitalen Lagerabend gab es ganz viel von dem, was sonst auch dazugehört: Lieder und Geschichten sowieso, das ist selbstverständlich. Ein jeder war eingeladen, vor dem Fernseher mit seinen Eltern mitzufeiern.
Auch dieser Abend stoß bei allen auf beste Resonanz und so konnten wir eben dann doch ein Wir-Gefühl schaffen. Ganz nach einem Zitat von Adolf Kolping. „Was man im Großen nicht kann, soll man im Kleinen nicht unversucht lassen.“
Treu Kolping wünscht Christian Beckmann – Jugendleiter der Kolpingsfamilie Schwelm